Jonas hat Angst
Mit Angst umgehen.
Verknüpfen
Erzählen Sie den Kindern, dass Sie ihnen eine Geschichte über Jonas vorlesen werden.
Erklären Sie, dass Jonas in einer Situation war, in der er sich ängstlich gefühlt hat. Erklären sie, dass ängstlich auch unruhig oder nervös bedeutet.
Bitten Sie die Kinder, zu zeigen, wie ihr Gesicht aussieht, wenn sie ängstlich sind.
Zeigen Sie ihnen das Bild „Jonas hat Angst“.
Lesen Sie die folgende Geschichte laut vor:
Jonas hielt auf dem Weg zum Kindergarten die Hand seiner Mama. Jonas gefiel seine morgendliche Routine. Er wusste genau, was als Nächstes geschehen würde. Zuerst würde er seine Jacke aufhängen und seine Schuhe in sein Fach in der Garderobe stellen. Dann würden er und seine Mama Frau Müller begrüßen, die immer eine Blumenspange in den Haaren trägt. Nach der Begrüßung würde Jonas seiner Mama einen Abschiedskuss geben und sich an den Esstisch setzen, um zum Frühstück eine Banane zu essen.
Nachdem Jonas seine Jacke aufgehängt und seine Schuhe in der Garderobe verstaut hatte, gingen er und seine Mama in den Raum, in dem er normalerweise von Frau Müller mit einem Lächeln und einer Umarmung begrüßt wurde. An diesem Morgen aber stand eine Frau an der Tür, die Jonas noch nie gesehen hatte.
„Guten Morgen, ich bin Frau Hansen! Die arme Frau Müller ist erkältet. Also werde ich für den Rest der Woche eure Erzieherin sein“, sagte die fremde Frau.
In diesem Moment bekam Jonas das gleiche Gefühl im Bauch, das er gehabt hatte, als er das erste Mal zum Tae-Kwon-Do gegangen war, und das er auch immer dann hat, wenn er zum Friseur muss. Jonas klammerte sich an seine Mama und drückte seinen Kopf an ihren Bauch. Er wollte wirklich nicht bei Frau Hansen bleiben. Jonas wollte zu Frau Müller!
Umsetzen
Bitten Sie die Kinder, gemeinsam mit einem Bau-Partner Jonas und eine weitere der Figuren – entweder Frau Hansen oder die Mama von Jonas – zu bauen.
Begreifen
Lassen Sie die Kinder mit den Figuren ein Rollenspiel spielen, in dem Jonas’ Mutter oder Frau Hansen, Jonas auf seine Gefühle anspricht. Mit diesem Rollenspiel können sich die Kinder mit Angstgefühlen auseinandersetzen, ohne sie selbst empfinden zu müssen.
Geben Sie Impulse durch Fragen wie:
- Warum hatte Jonas Angst?
- Denkt über die Angst von Jonas nach – war es ein Schutzsignal?
Besprechen Sie, dass der Körper mit Schutzsignalen zeigt, dass etwas gefährlich ist (z. B. schlägt das Herz schneller und stärker, wenn man auf etwas Hohes klettert).
- Hat Jonas durch seine Angst etwas Schönes verpasst?
- Hat die Angst verhindert, dass er etwas tun konnte, das er tun sollte?
- Wann fühlt ihr euch ängstlich?
Falls nötig, nennen Sie Beispiele – zum Zahnarzt gehen, neue Menschen kennenlernen, zum Friseur gehen.
Tipp für die Umsetzung: Die Kinder hören gern Geschichten, die ihre Erzieherinnen und Erzieher selbst erlebt haben. Um die Diskussion ins Rollen zu bringen, können Sie von eigenen Erlebnissen aus Ihrer Kindheit berichten, bei denen Sie sich ängstlich gefühlt haben.
Erweitern
Denken Sie sich in der Gruppe ein Lied darüber aus, wie man Momente, in denen man Angst hat, bewältigen kann.
Beginnen Sie mit (Abwandlung des Lieds: „If you're happy and you know it“): „Wenn du ängstlich bist, dann ... “. Fügen Sie dann Verse hinzu, die dazu passen. Hier sind einige Beispiele:
- sag es deiner Mama
- nimm ein warmes Bad
- kuschel dich schön ein
- lass dich ganz fest drücken
- denk dir was Schönes aus
- versuch doch mal zu lächeln
- sing ein tolles Lied
- erzähl doch einen Witz
- atme ganz tief ein
Nachdem Sie das Lied ein paar Mal gesungen haben, lassen Sie die Kinder eine der Bewältigungsstrategien aus dem Lied mit ihren Modellen nachspielen.
Lernentwicklung
Durch Beobachten der folgenden Fähigkeiten können Sie besser nachverfolgen, ob die Kinder ihre sozialen und emotionalen Fähigkeiten entwickeln.
- Die Kinder sind in der Lage, ihre Gedanken und Gefühle auszudrücken.
- Die Kinder sind in der Lage, sich in andere hineinzuversetzen.
Unterstützung für Lehrkräfte
Die Kinder:
- verstehen, dass man sch one Erfahrungen verpassen kann, wenn man sich angstlich fuhlt; oder dass man deshalb Dinge, die man tun sollte, nicht tun kann
- verstehen, dass Angst ein Schutzsignal sein kann, das zeigt, dass man sich in einer gefahrlichen Situation befindet
- verstehen, dass es verschiedene Strategien gibt, mit Angst umzugehen
Für bis zu 8 Kinder
- Die Kinder sind in der Lage, ihre Gedanken und Gefühle auszudrücken.
- Die Kinder sind in der Lage, sich in andere hineinzuversetzen.