Jonas versucht etwas Neues

Schnipsen Sie mit den Fingern und lassen sie die Kinder versuchen, es nachzumachen. Erklären Sie dann, dass es schwer sein kann, das Fingerschnipsen zu erlernen.
Falls Sie sich noch daran erinnern, erzählen Sie den Kindern, wie es sich angefühlt hat, als Sie es endlich gelernt hatten.

• Erklären Sie ihnen, dass es dazu Zeit und Übung braucht.
• Sagen Sie ihnen, dass es andere Kinder gab, die es vor Ihnen gelernt hatten, aber auch einige, die es erst nach Ihnen lernten.
• Vielleicht hat Ihnen jemand gezeigt, wie man die Finger halten muss, damit es klappt.

Erklären Sie, dass Sie es heute nicht könnten, wenn Sie damals aufgegeben hätten.

Bitten Sie die Kinder, über etwas zu erzählen, das schwierig zu erlernen war.

Tipp für die Umsetzung: Verwenden Sie beliebige persönliche Beispiele, bei denen es um die Fein- oder Grobmotorik geht und die die Kinder nachvollziehen können (z. B.: Seifenblasen machen, einen Bleistift richtig halten, Jacke/Handschuhe anziehen, Seilhüpfen, mit dem Gesicht untertauchen usw.).

• Erzählen Sie den Kindern, dass Sie ihnen eine Geschichte über Jonas vorlesen werden.
• Erklären Sie, dass Jonas versucht, etwas Neues zu lernen, das ihm schwerfällt.
• Zeigen Sie den Kindern das Bild „Jonas versucht etwas Neues“.

Lesen Sie die folgende Geschichte laut vor:

Jonas holte tief Luft und kletterte auf den Schwebebalken. Er ging einen Schritt und begann zu wackeln. Er versuchte, noch einen Schritt zu gehen, aber dabei fiel er seitwärts auf den Boden.

Jonas kletterte zurück auf den Schwebebalken und stellte sich so hin, dass seine Zehen zur Seite zeigten anstatt nach vorn zum Ende des Balkens. Er schob seinen linken Fuß seitwärts und zog dann vorsichtig den rechten nach. Jonas begann schon wieder zu wackeln und fiel erneut auf den Boden. Jonas setzte sich ins Gras. Seine Lippen begannen zu zittern.

„Ich kann das nicht. Es ist zu schwer“, sagte er zu sich. Tränen liefen über seine Wangen.

Kurz darauf kam Lotta zum Schwebebalken. Sie kletterte hoch, breitete die Arme aus und lief problemlos über den Balken. Sie setzte immer einen Fuß vor den anderen.

Beeindruckt fragte Jonas: „Wie hast du das gemacht?“

Lotta antwortete: „Ich habe viel geübt. Am Anfang hat mein Papa mir geholfen und meine Hand gehalten, bis ich das Balancieren gelernt hatte.“

„Oh“, meinte Jonas und blickte nach unten.

„Ich könnte dir helfen“, bot Lotta an.

„Okay, dann versuch ich es noch einmal“, sagte Jonas.

Er kletterte zurück auf den Schwebebalken und streckte seine Arme so aus, wie er es bei Lotta gesehen hatte. Lotta hielt Jonas an der Hand und half ihm dabei, das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Jonas ging einen Schritt nach vorn und Lotta lief neben ihm her. Diesmal schwankte er nicht so sehr. Er machte einen weiteren Schritt und noch einen. Schon bald hatte er es bis zum Ende des Balkens geschafft. Jonas war unglaublich glücklich!

Geben Sie Impulse durch Fragen wie:

• Was war am Anfang der Geschichte das Problem?
• Wie hat Jonas versucht, das Problem allein zu lösen?
• Warum war Jonas so entmutigt?
• Woran hat Jonas gedacht, als er auf dem Boden saß?
• Wie wurde Jonas’ Problem am Ende gelöst?

Bitten Sie die Kinder, zu überlegen, wann sie schon einmal Schwierigkeiten dabei gehabt haben, etwas Neues auszuprobieren. Bitten Sie die Kinder, gemeinsam mit einem Bau-Partner (oder bei jüngeren Kindern in einer größeren Gruppe) eine solche Situation zu bauen.

Tipp für die Umsetzung: Wenn es den Kindern schwerfällt, sich etwas auszudenken, das sie bauen möchten, geben Sie ihnen einige Beispiele (z. B. Fußball spielen, Schaukeln lernen, Roller fahren, Schwimmen lernen). Oder vereinfachen Sie die Aufgabe, indem Sie die Kinder bitten, Jonas auf dem Schwebebalken zu bauen.

Bitten Sie die Kinder, ihre Modelle vorzustellen. Geben Sie Impulse durch Fragen wie:

• Warum war diese neue Aufgabe schwierig?
• Wie habt ihr euch gefühlt, als es nicht gleich geklappt hat?
• Habt ihr es weiter versucht, eine Pause gemacht, aufgegeben oder jemanden um Hilfe gebeten?
• Wie habt ihr euch gefühlt, nachdem ihr es geschafft hattet?

Erklären Sie, dass ein Hindernisparcours ein Rennen mit verschiedenen kniffligen Herausforderungen für den Körper ist. Um es bis ins Ziel zu schaffen, braucht man Kraft und Durchhaltevermögen.

Bitten Sie die Kinder, allein oder gemeinsam mit einem Bau-Partner ein Hindernis aus LEGO^® Steinen zu bauen.
Stellen Sie alle Hindernisse zusammen zu einem Parcours für Jonas und Lotta auf.
Lassen Sie die Kinder erklären, wie ihre Hindernisse überwunden werden sollen.
Bitten Sie die Kinder, nacheinander mit den Modellen von Lotta, Jonas oder anderen Figuren durch den Hindernisparcours zu „laufen“, während die anderen Kinder sie anfeuern.
Lassen Sie die Kinder aus LEGO Steinen oder anderen Dingen aus dem Kindergarten einen großen Hindernisparcours bauen, den sie dann nacheinander ablaufen.

Durch Beobachten der folgenden Fähigkeiten können Sie besser nachverfolgen, ob die Kinder ihre sozialen und emotionalen Fähigkeiten entwickeln.

• Die Kinder sind in der Lage, mit Selbstvertrauen an neue Aufgaben heranzugehen.
• Die Kinder sind in der Lage, ihre eigenen Gedanken und Gefühle zu bestimmen.
• Die Kinder sind in der Lage, ihre Gedanken und Gefühle auszudrücken.