Zoe ist verlegen
Mit Verlegenheit umgehen.
Verknüpfen
Erzählen Sie den Kindern, dass Sie ihnen eine Geschichte darüber vorlesen werden, wie Zoe wegen etwas verlegen war.
Erklären Sie, dass man verlegen ist oder dass einem etwas peinlich ist, wenn man glaubt, dass andere denken, dass man etwas Dummes getan hat.
Zeigen Sie den Kindern das Bild „Zoe ist verlegen“.
Lesen Sie die folgende Geschichte laut vor:
Es war der peinlichste Tag ihres Lebens. Zoe konnte nicht aufhören, daran zu denken, wie die anderen Kinder gelacht hatten. Es war nicht lustig. Ganz und gar nicht lustig. Und noch schlimmer: Sie musste sogar Sachen aus Frau Müllers Notfallkoffer anziehen.
Jeder wusste, was passiert war, wenn man sich umziehen musste: Man hatte in die Hose gemacht. Zoe kannte einige Kinder, denen das im Kindergarten schon passiert war. Frau Müller hatte die Kinder dann immer daran erinnert, dass so etwas kleinen Kindern eben manchmal passiert. Doch das half auch nicht. Das machte es auch nicht besser, denn Zoe hatte sich überhaupt nicht in die Hose gemacht. Trotzdem musste sie jetzt die Notfallhose tragen.
Tatsächlich war Folgendes passiert: Zoe und ihre Freunde hatten am Tisch mit Sand und Wasser gespielt. Sie hatten viel verschiedenes Spielzeug zum Spielen gehabt. Wale, Haie, Muscheln und Schaufeln. Zoe, Jonas, Lotta und Finn hatten besonderen Spaß daran gehabt, den Wal zusammenzudrücken, sodass Wasser aus einem Loch an seinem Mund spritzte. Dann hatte Finn alle zum Lachen bringen wollen, den Wal in die Luft gehalten und ihn ganz fest gedrückt. Da war ein Wasserstrahl in die Höhe geschossen und direkt auf Zoes Kleidung gelandet. Ohje, hatte sich das unangenehm angefühlt!
Frau Müller war nicht erfreut darüber gewesen, dass Finn sich nicht an die Regeln gehalten hatte. Denn das Wasser durfte eigentlich nur auf dem Tisch bleiben. Außerdem hatte sie sich darüber geärgert, dass keins der Kinder seine Schürze angezogen hatte. Dann war es noch schlimmer gekommen! Das kalte Wasser war an Zoe heruntergelaufen und sie hatte sich erschrocken und gejault. Da hatten Lotta, Jonas und Finn gleich noch lauter lachen müssen. Sie hatten überhaupt nicht bemerkt, dass Zoe inzwischen nicht mehr zum Lachen zumute war.
Besprechen Sie mit den Kindern, warum Zoe nicht lachte, als sie nassgespritzt wurde, aber die anderen Kinder schon.
Erklären Sie, dass es für viele oft schwer ist, über eine peinliche Situation zu sprechen, direkt nachdem sie passiert ist. Sie brauchen dann etwas Zeit, um darüber nachzudenken.
Geben Sie Impulse durch Fragen wie:
- Warum haben die Kinder wohl unterschiedlich reagiert?
- Warum war Zoe verlegen, als sie sich umziehen musste?
- Wenn du Zoes Freund/-in wärst, was könntest du tun, damit sich Zoe nicht mehr verlegen fühlt?
Umsetzen
Bitten Sie die Kinder, gemeinsam mit einem Bau-Partner eine Figur zu bauen, die verlegen ist – genau wie Zoe in der Geschichte.
Begreifen
Fordern Sie die Kinder auf, sich einen Namen und eine Stimme für ihre Figur auszudenken. Lassen Sie sie die Figuren wie Puppen verwenden. Die Figuren sollen erzählen (in der ersten Person), warum sie sich verlegen fühlen oder ihnen etwas peinlich ist.
Erweitern
Fragen Sie die Kinder, wann sie das letzte Mal stolz auf sich waren.
Erklären Sie, dass wir am liebsten von anderen nicht bemerkt werden wollen, wenn wir verlegen sind. Aber wenn wir etwas richtig machen, sind wir stolz auf uns. Manchmal schaffen wir etwas ganz Erstaunliches oder Besonderes. Dann sind auch andere stolz auf uns.
Lassen Sie die Kinder einen Pokal für einen Freund oder eine Freundin bauen. Fragen Sie sie, warum sie stolz auf ihn oder sie sind.
Geben Sie Impulse durch Fragen wie:
- Fällt euch eine Situation ein, in der eure Eltern, Großeltern, Erzieher oder Trainer stolz auf euch waren?
- Wart ihr schon einmal stolz auf jemanden, weil er oder sie etwas Tolles gemacht hat?
Lernentwicklung
Durch Beobachten der folgenden Fähigkeiten können Sie besser nachverfolgen, ob die Kinder ihre sozialen und emotionalen Fähigkeiten entwickeln.
- Die Kinder sind in der Lage, sich in andere hineinzuversetzen.
- Die Kinder sind in der Lage, Gefühle auf angemessene Weise auszudrücken.
Unterstützung für Lehrkräfte
Die Kinder:
- beginnen zu lernen, Verlegenheit zu erkennen
- beginnen zu lernen, wie man auf Verlegenheit reagiert
Fur bis zu 8 Kinder
- Die Kinder sind in der Lage, sich in andere hineinzuversetzen.
- Die Kinder sind in der Lage, Gefühle auf angemessene Weise auszudrücken.